Warum der arme Papa Bär es so schwer hat?
Das ist leicht erklärt: Er muss drei kleine Kinder aufziehen.
Und das ist gar nicht so einfach. Es sind nämlich keine Bärenkinder
sondern Entenküken.
Bei einem Spaziergang hat Papa Bär das verlassene Nest gefunden, und pflichtbewusst
wie er ist, hat er darauf gewartet, dass Mama oder Papa Ente zurückkommen
würde.
Aber irgendwann wurde ihm klar, dass sich außer ihm niemand
mehr um die Eier sorgte, und deshalb nahm er die drei zerbrechlichen Kostbarkeiten
mit in seine Höhle.
So ganz sicher war er sich allerdings nicht, was er damit eigentlich sollte.
Zum Glück kannte sein Freund Igel sich bestens aus: Brüten musste er! Die
Eier wärmen, bis die Küken schlüpfen.
Wer denkt, ein Bär sei dazu viel zu tolpatschig und schwer, der hat sich gründlich
getäuscht. Drei wunderhübsche Entenküken hat Papa Bär ausgebrütet, ganz alleine.
Was nun? Jetzt wird es erst so richtig interessant.
Wer bringt den Küken schwimmen und Futter suchen und fliegen bei, wenn nicht
der gemütliche Papa Bär?
Die Geschichte wird durch die liebevoll gemalten Bilder erst
so richtig lebendig. Auf Papa Bärs Gesicht spiegelt sich immer deutlich wieder,
wie er sich gerade fühlt - man muss einfach schmunzeln, wenn man ihn mit ängstlich
geschlossenen Augen überm Abgrund balancieren sieht, wo er seinen "Kindern"
das Fliegen beibringen will.
Das Buch ist auch schön zum Einfach-nur-Anschauen, es gibt auf
jedem Bild viel zu entdecken. Da rücken die Mäuse- und Maulwurffamilien an,
um Papa Bär beim Brüten zu betrachten, da bestaunen ganze Fischschwärme den
gründelnden Adoptivvater und am Ende lernen wir sogar noch Igels Familie kennen.
Wobei zu sagen bliebe, dass das Ende von der ganzen Geschichte
am wenigsten überzeugt. Doch gibt es bereits ein weiteres Buch von Bär und
Igel und diese Reihe wird sicherlich in Kürze fortgesetzt - das tröstet
über das etwas fade Ende hinweg.
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